…und das Bild vom Fluss

Was body based learning für mich bedeutet:

Wie wir uns fühlen, wie wir denken, alles zeigt sich im Körper und andersrum. Wenn man sich niedergeschlagen fühlt, hat man eine ganz andere Haltung, als wenn man gerade stolz auf sich ist.

Also, wenn ich etwas verändern möchte, dann ist es gut das auf allen Ebenen zu tun, in meinen Gedanken genauso wie im Körper.

Gedanken sind komplex, der Körper ist einfach

Wenn ich eine Angewohnheit verändern möchte, die keinen Vorteil mehr für mich hat, dann ist es nur ein Schritt das zu verstehen. Das nur zu wissen, es wäre gut, wenn…, bringt einen jedoch nicht dazu etwas zu verändern. Man kann sich in Gedanken immer rauswinden und die Strukturen, von „aber, wenn ich das mache, dann passiert vielleicht das und dann…“ können immer komplexer werden. Im Körper ist vielleicht eine Unruhe und dann gibt es noch den Part warum man das verändern möchte, weil man dann vielleicht mehr Energie hat und die möchte man für etwas Bestimmtes nutzen. Wenn ich das immer wieder spüre, werde ich immer wieder daran erinnert, warum ich etwas ändern möchte und zwar auf eine positive Weise. Das ist von der Struktur her viel einfacher.

Der Körper vergisst nicht, was er einmal gelernt hat

Das meine ich im positiven Sinne, wenn ich einmal im Körper wirklich gelernt habe, nicht mehr in einen Zustand zu gehen, der mir nicht gut tut, dann geht der Körper da nicht wieder rein. Weil der Körper viel lieber in einem entspannten Zustand ist, in dem man mehr Energie hat.

Hingegen wenn ich was nur im Kopf verstanden habe und es dann man geschafft habe zu verändern, muss ich das immer wieder tun. Manchmal muss ich die gleiche Argumentationskette immer wieder mit mir durchgehen.

Der Körper ist im Jetzt

Gedanken können Schmerz generieren, wenn ich an zum Beispiel an jemanden denke der mir mal wehgetan hat oder sie können Schmerz verstärken, wenn ich einen körperlichen Schmerz nicht spüren möchte. In dem ich meinen Körper spüre, ist es leichter wieder ins Jetzt zurückzukehren.

Der Körper hat sein eigenes Wissen

Wenn ich bei einem Problem nicht weiterkomme, dann ist es oft gut mit dem Körper zu arbeiten. Alles zu fühlen was da ist, anscheinend widerstreitende Gefühle zu erlauben gleichzeitig da zu sein und von den Gedanken immer wieder den Fokus auf den Körper zurück zulenken, dann können sich plötzlich ganz neue Wege auftun. Dazu kann man dann noch den Fokus darauf lenken, im Körper zu spüren, was man eigentlich möchte und was man mitbringt, welche Schritte man schon gegangen ist (und sich gar nicht so richtig bewusst ist) und was einen ausmacht, was einem helfen wird in dieser Situation.

Das Bild vom Fluss

Pantarei Approach ist für mich die Grundlage meiner Körperarbeit. In dieser arbeite ich mit Worten, Intentionen und Berührung, mit Menschen die etwas verändern wollen, was auch der Umgang mit physischen Symptomen sein kann bzw. darauf Einfluss hat. Passend zum Pantarei „alles fließt“, hatte ich letzte Woche ein paar Gedanken zum Bild des Flusses.

Wenn ich den Fluss als mein Leben sehe, dann ist es oft so, dass ich nur eine Stelle sieht, das Jetzt oder vielleicht sogar kurz nach dem Jetzt. Dies und das habe ich zu erledigen. Dieses Problem ist zu lösen. Das möchte ich, und das ist noch nicht da. Ich sehe vielleicht auch nur eine Strömung im Fluss.

Jedoch ist der Fluss, nicht nur ein Teil, diese fünf Meter die ich sehe; sondern als Ganzes der Fluss, vor und nach der Stelle auf die ich schaue. Am Anfang ist es vielleicht ein kleiner Rinnsal oder mehrere, die an Hängen, leise glucksend nach unten strömen und dann stärker, so dass man es eher als dröhnend bezeichnen kann. Mal verspielt, mal still. Selbst an einer Stelle des Flusses, ist dieser nur auf eine Weise, es gibt verschiedene Strömungen, die Bereiche am Ufer, unten, oben. All das strömt zu der Stelle hin, die man vielleicht als problematisch sieht und der Fluss hält nicht an, sondern findet einfach seinen Weg.

So ist es auch hilfreich mich als Ganzes zu sehen, Vergangenheit, die mich zur Gegenwart gebracht hat, in denen ich gelernt habe und in denen die Sachen die ich erreichen möchte, angefangen haben zu wachsen. Dann sind die Probleme und die Zukunft nur eine Weiterführung dieses Flusses und alles vorher unterstützt mich. Es erinnert mich auch an die Vielfalt die ich bin, so viele verschiedene Arten wie ich mich ausgedrückt habe, wer ich bin. Auf diese Weise bin ich auch schon die Zukunft. Der Baum ist der Baum, egal ob klein oder groß, es ist der gleiche Baum, gleich und doch so unterschiedlich. Oder der Fluss. Wenn in der Gegenwart ein großer Stein in der Mitte liegt, so schnell wird er umspült und ist nur eine weitere interessante Stelle des Flusses.

Kategorien: 2019